DVW-Exkursion nach Albanien
DVW-Exkursion nach Albanien mit Abstecher Nordmazedonien
Vorläufiges Programm
Mirë se vini në Shqipëri! – Willkommen in Albanien! In den letzten 2500 Jahren haben Illyrer, Griechen, Römer, Byzantiner, Slawen, Venezianer, Neapolitaner und Ottomanen die eindrucksvolle Landschaft des heutigen Albaniens kulturell geprägt. Ihre Spuren verfolgend richten wir unser Augenmerk besonders auf die Entwicklung des Landes vom Agrarstaat hin zum EU-Beitrittskandidaten. Neben dem Kulturerbe mit dem Besuch von vier Stätten des UNESCO-Welterbes, stehen v.a. die mannigfaltigen gegenwärtigen Herausforderungen in der Landentwicklung und ländlichen Entwicklung sowie deren Chancen auf der Agenda.
Termin: 08. – 17.06.2024
Teilnehmerzahl: mind. 20, max. 25 Personen
Gesamtstrecke der Rundreise: ca. 1200 km
1. und 2. Tag: Kruja – Im Bollwerk des albanischen Nationalbewusstseins
Nach der Ankunft am Flughafen Mutter Teresa fahren wir nach Kruja, beziehen unsere Unterkunft und beginnen die Ankunft in Albanien mit einem gemeinsamen, traditionellen Abendessen. Am nächsten Tag besichtigen wir die Kleinstadt Kruja. Sie ist ein Kristallisationspunkt des albanischen Nationalbewusstseins, da sie im Zentrum des Skanderbeg-Widerstandes gegen die Osmanen im 15. Jh. stand. Wir erhalten einen Überblick über die albanische Topografie und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Landesentwicklung, besuchen den alten Basar und das Skanderbeg-Museum. Übernachtung im ****Hotel Panorama in Kruja. 30 km.
2. und 3. Tag: Tirana – Schaufenster der Wende
Nach der Besichtigung Krujas fahren wir am frühen Nachmittag in Richtung Hauptstadt Tirana. Unterwegs, bei der ehemaligen kleinen Landstadt Kamza erleben wir die Entwicklung der Peripherie Tiranas nach dem Zusammenbruch des Sozialismus. Der weitaus größte Teil die Gebäude hier wurde nach 1991 illegal oder halblegal errichtet und die Einwohner sind beinahe ausschließlich Zuwanderer aus anderen Landesteilen. Schwerpunkt wird die Herausforderung im Umgang mit diesem Siedlungsphänomen sein, das bei weitem nicht das einzige, aber sicherlich das eindrucksvollste Albaniens ist.
Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir die Hauptstadt Tirana. Wir beziehen unsere Unterkunft und absolvieren vor dem gemeinsamen Abendessen einen Spaziergang durch das Viertel „Blloku“, vorbei an der ehemaligen Diktatorenvilla, wo einst hermetisch abgeriegelt die Nomenklatur der kommunistischen Partei lebte.
Den nächsten Tag werden wir mit einem Gespräch mit einem Vertreter der Landwirtschaftsuniversität Kamza beginnen, um über die Eindrücke aus Kamza und die Herausforderungen der Landnutzung nach dem Zusammenbruch des Sozialismus zu sprechen. Im Anschluss besuchen wir die Kollegen der staatlichen Vermessungsverwaltung. Sie lassen uns bei Ihrer Arbeit mit den Herausforderungen der Landentwicklung nach dem Übergang Albaniens vom Sozialismus zum EU-Beitrittskandidaten sowie bei den Möglichkeiten des Einsatzes neuster Technologien über die Schulter schauen. Im Anschluss werden im Rahmen einer Führung zur historischen Stadtentwicklung die bewegte Geschichte Tiranas sowie die aktuellen Herausforderungen in der Entwicklung der einst düsteren Stadt der kommunistischen Diktatur in eine heute quirlig bunte Metropole dargestellt. Auch die Themen Bevölkerungsentwicklung und Landflucht werden hierbei diskutiert. Wir übernachten im ****Hotel Opera am Skanderbegplatz. 50 km.
4. Tag: Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in Albanien, die Kleinstadt Belsh und die Welterbe-Stadt Berat
Bevor wir nach Süden aufbrechen, treffen wir Kollegen aus dem albanischen Landwirtschaftsministerium zum Austausch. Im Anschluss begeben wir uns in den ländlichen Raum Albaniens, um dem Thema ländliche Entwicklung noch näher zu kommen. Das bedeutendste landwirtschaftlich genutzte Gebiet Albaniens ist dabei die Myzeqe-Ebene. Sie gilt als die Kornkammer Albaniens. Der ländliche Raum in der Region Dumrea bei der Kleinstadt Belsh ist ein gutes Beispiel der jüngsten Anstrengungen Albaniens im Zuge eines neu eingeführten Programms zur Ländlichen Entwicklung. Hier werden wir im Dialog mit dem Bürgermeister der Kleinstadt über Chancen und Herausforderungen der ländlich peripheren Siedlungsentwicklung Albaniens sprechen können. Nach einer kurzen Weiterfahrt besuchen und übernachten wir in der Welterbe-Stadt Berat. Sie befindet sich in der Nähe des Tomorr, dem heiligen Berg der Bektaschi. Letztere sind die Anhänger eines einflussreichen Derwisch-Ordens und eine der vier anerkannten Religionsgemeinschaften Albaniens. Der Ort ist bekannt für das harmonische Miteinander der Religionen. Wir besuchen die Burg und Altstadt von Berat und erfahren von der Bedeutung der Anerkennung durch eine internationale Institution wie der UNESCO für die Wirtschafts- und Tourismusentwicklung der Stadt und der sie umgebenden Region. Wir übernachten im ****Hotel Grand White City in Berat. 150 km.
5.Tag: Ionische Küste – vom Sperrgebiet zum touristischen Highlight, Tourismushotspot Saranda
Nach der Abfahrt Richtung Süden, wo Meer und Traumstrände locken, soll zuerst ein Abstecher zu den Ölfeldern von Marinza, dem „Albanischen Texas“, gemacht werden. Mit Blick auf Energieautarkie wurde hier im Sozialismus mit antiquierter Technik Erdöl gefördert. Mittels kanadischer Investoren erlebt die Erdölförderung – jedoch unter teils fragwürdigen Umständen – momentan ein Revival. Ein Besuch dieses Gebiets ist daher eine ideale Möglichkeit, um über die schwierige Abwägung zwischen ökologischer Landentwicklung und devisenreicher Wirtschaftsentwicklung im Zuge der Ausbeutung von Bodenschätzen zu diskutieren. Nach Fahrt über den beeindruckenden Llogara-Pass (1050 m NN) erreichen wir die sog. Albanische Riviera. Entlang des Steilküstenabschnittes lässt sich eine Besonderheit der albanischen Kulturlandschaft, nämlich die Terrassierungen der sozialistischen Zeit einschließlich der aktuellen Erosionserscheinungen, sehr gut nachvollziehen. Der Tag endet in Saranda, wo wir direkt am Ionischen Meer im ****Hotel Brilant untergebracht sind und zum Abschluss die Thematik der touristischen Entwicklung Albaniens diskutiert werden kann. 220 km.
6. Tag: Die Welterbestätten Butrint, die frühchristliche Kirche von Mesopotam und die Karstquelle Blaues Auge.
Das von der UNESCO zum archäologischen Welterbe erklärte Butrint, 20 km südlich von Saranda, zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Albaniens. Unterwegs Richtung Nordosten halten wir an der mittelalterlichen Kirche Mesopotam, dem wohl originellsten byzantinischen Sakralbau Albaniens an. Nur etwa 10 km weiter ist die Karstquelle „Blaues Auge“ zu finden, die mit einer Schüttung von ca. 8 m³/s die wasserreichste Quelle des Landes ist.
Wir übernachten eine weitere Nacht im ****Hotel Brilant. Rundfahrt, ca. 100 km.
7. Tag: Gjirokastra, Përmet,
Das Stadtbild von Gjirokastra (UNESCO-Welterbe), dem Geburtsort des Schriftstellers Ismael Kadare und des Diktators Enver Hoxha, wird von der typischen Balkanarchitektur geprägt. Die Stadtgeografie Gjirokastras spannt den Bogen der historischen Genese bis zur Problematik der Erhaltung der typischen steinernen Dachlandschaft im Spannungsfeld von zeitgerechtem Wohnen, Welterbe und Tourismus.
In Përmet werden wir ins Gespräch mit Vertretern der Stadtverwaltung kommen. Die kleine, im Sozialismus gegründeten Agrostadt musste sich, wie so viele sozialistische Stadtneugründungen Albaniens, den massiven Herausforderungen der Transformation von einer monostrukturierten Wirtschaft hin zu einer diversifizierten Angebotsstruktur in einer ansonsten landwirtschaftlich geprägten, ländlich peripher gelegenen Region stellen. Bemerkenswert ist, dass in Përmet genau diese Transformation unter Einbeziehung der vorhandenen Potentiale gelungen ist.
Wir übernachten im familiären ***Hotel Alvero in Permet ca. 40 km nordöstlich von Gjirokastra. 150 km.
8. Tag: Korça, Kloster Sveti Naum und Ohrid
Im Anschluss führt unser Weg durch das abgeschiedene Gebirgstal der Vjosa. Der letzte erhaltene Wildfluss Europas wurde erst kürzlich auf seinem gesamten in Albanien liegenden Flussbett unter Schutz gestellt, was einzigartig in Europa ist. Im Westen erreicht die parallel zum Fluss verlaufende Bergkette Nemërçka eine Höhe von fast 2500 m. Unser Weg im Grenzbereich zu Griechenland wird von vielen Bunkern begleitet. Enver Hoxha ließ aus Angst vor Invasoren in den 70er Jahren 700.000 dieser Zwei-Mann-Betonpilze im ganzen Land planen, wovon ca. 180.000 tatsächlich gebaut wurden. Korça selbst ist die wichtigste Stadt im sonst sehr ländlichen Südostalbanien. Zahlreiche abendländisch angehauchte, historisierende Palais zeugen in der Stadt davon, dass sie um 1900 herum ein wohlhabendes Handelszentrum war. Hier werden uns die Themen Migration mit Schwerpunkt Außenmigration und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung der dortigen ländlichen Räume begleiten. Im osmanischen Basarviertel der Stadt Korça besuchen wir Relikte der historischen Handelsrouten, da von den einst sechzehn Karawansereien noch zwei vorhanden sind. Nachmittag erreichen wir Nordmazedonien und besichtigen das pittoresk am Ohrid-See gelegene Kloster Sveti Naum. Übernachtung am Ohrid-See, im **** Hotel Royal View. 220 km.
9. Tag: Von Ohrid entlang der Via Egnatia nach Durrës
Die nordmazedonische Stadt Ohrid (gemeinsam mit dem See und der dortigen Flora und Fauna ebenfalls UNESCO-Welterbe) hat ihre historische Altstadt dem Einfluss gleich mehrerer Kulturen zu verdanken. Hier lassen sich die Fragen der Entwicklung des Westbalkans, seiner besonderen ethnischen Zusammensetzung und der Chancen und Risiken auf dem Weg einer EU-Angliederung diskutieren. Wir besuchen dabei die Innenstadt von Ohrid und betrachten im Anschluss das Panorama der Altstadt bei einer kurzen Bootsfahrt auf dem Ohrid-See, bevor wir Nordmazedonien wieder in Richtung Albanien verlassen. Nach dem Grenzübergang fahren wir bis zur Küste parallel zur antiken römischen Heerstraße Via Egnatia, die einst die Adria mit dem Bosporus verband. Die osmanische Altstadt von Elbasan mit ihren gewundenen Gassen konnte ihren orientalischen Charakter bis zum heutigen Tag bewahren. Während der Diktatur lag bei Elbasan der größte metallurgische Betrieb Albaniens (das Eisenhüttenkombinat „Stahl der Partei“), gleichsam das Rückgrat der albanischen Industrialisierung im Sozialismus. Da die Produktion nach dem Zusammenbruch des Kommunismus so gut wie stillgelegt wurde, hat die Stadt heutzutage mit hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Hier werden wir letztmalig und intensiv die Herausforderungen der postsozialistischen Transformation und Wirtschaftsentwicklung Albaniens erleben und diskutieren können. Von dort fahren wir weiter zum Strand von Durrës direkt am Adriatischen Meer. Übernachtung im ****Hotel Arvi in Durrës. 180 km.
10. Tag: Auf Wiedersehen Albanien – Mirupafshim Shqipëria!
Falls uns nach dem Frühstück noch genügen Zeit bleibt, machen wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt von Durrës, die 627 v. Chr. als Epidamnos von dorischen Kolonisten aus Korinth und Korfu gegründet wurde. Im Anschluss fahren wir zum Flughafen zum Rückflug in die Heimat.
Vorläufiger Preis: Euro 1.000/Person (Einzelzimmerzuschlag: Euro 200) enthält außer den Flugkosten folgende Leistungen:
- Organisations- und Reiseleitungskosten
- Wissenschaftliche Begleitung während des Aufenthaltes in Albanien
- 9 Übernachtungen mit Frühstück in 4 Sterne-Hotels (Landeskategorie)
- Doppelzimmer mit Bad oder Dusche und WC
- Bequemer Reisebus für Transfers und Rundreise
- Deutschsprachige Reiseleitung
- 9 Hauptmahlzeiten in typischen Restaurants
- Eintrittsgelder
Flug mit Lufthansa:
Am 8. Juni 2024: Abflug in München um 15:55 Uhr – Ankunft in Tirana um 17:35 Uhr (LH 1712)
Am 17. Juni 2024: Abflug in Tirana um 11:50 Uhr – Ankunft in München um 13:45 Uhr (LH 1713)
Prof. Dhimitër Doka & Dr. Matthias Bickert
Anmeldeprozess
Bitte teilen Sie bei Ihrer Anmeldung (per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) mit:
- Vorname, Name, Geburtsdatum (wird für die korrekte polizeiliche Anmeldung in den Unterkünften und die Lufthansa benötigt)
- falls mit Begleitperson: Vorname, Name, Geburtsdatum
- gewünschtes Unterkunftspaket (Einzel-/Doppelzimmer)
- Wohnanschrift (Straße, PLZ, Ort)
- Mobil-Telefonnummer (Erreichbarkeit während der Reise)
- E-Mail
Anmeldeschluss: 15.03.2024
Wegen begrenzter Teilnehmerzahl wird eine frühzeitige Anmeldung empfohlen. Es entscheidet die Reihenfolge der Anmeldung.
Mit der Anmeldung wird eine Anzahlung in Höhe von 500,00 Euro fällig, zahlbar bis spätestens 31.03.2024 (die Bankverbindung wird per E-Mail mitgeteilt).
Der Restbetrag ist bitte bis 15. Mai 2024 zu begleichen.
Mindestteilnehmerzahl: 20
Es besteht ein Absagevorbehalt bei Nichterreichen der Mindestteilnehmerzahl bis zum 30.04.3024 vor Reisebeginn.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass von Seiten des Veranstalters keine über den gesetzlichen Umfang hinausgehenden Risiken versichert sind. Die Exkursionsteilnehmer müssen für ausreichenden persönlichen Versicherungsschutz (insbes. Privathaftpflicht, Unfallversicherung, Reisegepäckversicherung, Krankenversicherung auch für Ausland, Reiserücktrittsversicherung) selbst Sorge tragen.
Datenschutz
Die erhobenen Daten dienen ausschließlich für die organisatorische Abwicklung der ausgeschriebenen Reise. Hierzu werden die Daten, soweit erforderlich, an die Lufthansa sowie die beteiligten Hotels zur Sicherstellung der Zimmerreservierung weitergeleitet. Im Übrigen gelten die Ausführungen im Datenschutz-Informationsblatt des DVW Bayern e. V. unter:
https://bayern.dvw.de/images/lv/bayern/datei/bayern/2022-01-01_Informationsblatt-Datenschutz_BY.pdf
Mit Ihrer Anmeldung erklären Sie Ihr Einverständnis mit der Verarbeitung Ihrer Daten und mit den Ausführungen in der Datenschutzerklärung.
Ferner stimmen Sie bereits bei der Anmeldung zu, dass während der Reise Foto- und Filmaufnahmen angerfertigt werden, auf welchen Sie erkennbar sind und diese für die Berichterstattung in den DVW-Medien verwendet werden können.